Donnerstag, 23. Juni 2011

Jephza - Nachtwache


Nachdem die Westwood Connection nach dem starken Release von Tufu und Anthony Drawn einen beachtlichen Schritt aus dem Untergrunddasein gemacht haben und nun mittlerweile auch dem ein oder anderen Deutschrapinteressenten ein Begriff sind, hat nun Jephza nachgelegt. Auch die 2010er Artenvielfalt EP wusste mit großer Themenbandbreite und eigenständigem Flow zu überzeugen. Dass sich der junge Westerwaldler dabei treu geblieben ist, wird schon innerhalb der ersten drei Hörminuten klar. Heftiger Beat im Intro, direkt gefolgt von einem Battlebrett (Beat: Tufu) wie es im Buche steht. Sommerregen wird denjenigen, die die Releases der WWC aufmerksam verfolgt haben, bekannt vorkommen, wurde jedoch um ein stimmiges Feature mit Davido erweitert. Mit Lauf findet sich ein technisch ausgefeiltes, in sich stimmiges Uptempobrett, das von geloopten Streichern unterlegt ist und eine beklemmende, gehetzte Atmosphäre verbreitet. Der Pulsschlag dürfte sich dann spätestens bei Titeln wie Schöner Tag oder Allein beruhigen, die teilweise einen recht persönlichen Einblick in die Psyche des Interpreten erlauben (und damit definitiv die stärksten Stücke des Albums darstellen!). Nennenswert sind außerdem Scenepoints mit dem markanten "Voir sur ton chemin"- Sample, Ultralativ, einen typischen Posse- bzw. Representertrack und die Neubearbeitung von In loving Memory. Insgesamt lässt sich sagen, dass die Aufmerksamkeit, die der junge Westerwäldler zweifellos durch die Veröffentlichung auf sich ziehen wird, definitiv berechtigt ist. Bleibt nur zu hoffen, dass er sich treu bleibt und das nächste Release genauso hochwertig wird.

Video zu Parkbänke:



Tracklist:
  1. Intro
  2. Parkbänke
  3. Sommerregen (mit Davido)
  4. Lauf Intro
  5. Lauf
  6. Schöner Tag
  7. Forgive/ Love (Skit)
  8. Allein
  9. Talking about the Hurtin' (Skit)
  10. Lebensmüde
  11. Scenepoints
  12. Ultralativ
  13. Kevoeskitshit
  14. In Loving memory (Remade)
  15. Into the Wild
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EloQuent - Tinte, Spucke, Schall und Rauch


Schon die letzten Veröffentlichungen von Wiesbadens Finest - EloQuent - haben in ihrer fast etwas rückwärtsgewandten Einfachheit meine Begeisterung definitiv geweckt. Nach "Fehlgeleitet" mit Delicious Chrischuzz und "Das Ich und dein Verhängnis" als letzte Releases wird nun auf "TSSR" immernoch ein verjazzter, minimalistischer Sound zelebriert. Dabei werden ganz klassisch wahlweise WackMCs zerlegt, die Golden Era beschworen oder aud den Mainstream geschimpft. Die Neuerfindung des Rades ist das definitiv nicht, jedoch ist dies auch überhaupt nicht der Anspruch dieses Releases. Eloquent steht einfach für griffige, tighte Raps mit Kopfnickfaktor - ohne dabei anbiedernd oder verkrampft zu wirken. Definitiv eins der Releases des Jahres! Beats unter anderem von Dude, Imaniran, Pano, Beatvadda, Kleinermann und Elo selbst.
Tracklist:
  1. Intro
  2. Die Suche
  3. Talentfrei
  4. Fuckt ihn nicht ab
  5. Freibier
  6. Halt den Mund
  7. Interlude
  8. Seuchenherd
  9. Lieb es
  10. Nur ein Spiel
  11. Licht und Schatten
  12. Fisher Price
  13. Outro
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